Rückblick: Tag der digitalen Lehrkräftebildung am 22. Februar 2022
Am 22. Februar 2022 fand der zweite Tag der digitalen Lehrkräftebildung mit rund 400 Teilnehmenden statt. Veranstaltet wurde der Tag vom Projekt „Communities of Practice NRW für eine Innovative Lehrerbildung“ (ComeIn) und richtete sich vor allem an die Fachcommunities: Fachdidaktiker*innen, Fachleiter*innen, Fachfortbildner*innen und interessierte Kolleg*innen aus den Universitäten.
Begrüßung und kurze Projektübersicht
Zum Auftakt begrüßte die Projektleiterin Prof. Dr. Isabell van Ackeren gemeinsam mit Dr. Fridtjof Filmer vom Ministerium für Schule und Bildung NRW die Teilnehmenden. Zu Beginn wurde ein kurzer Einblick in die komplexe Verbundarchitektur (12 Universitäten, 2 Ministerien, 5 Bezirksregierungen, 1 QUA-LiS, 8 Communities of Practice) gegeben. Anschließend wurden die beiden Projektziele: die Entwicklung, Erprobung und Implementation von (1) Ressourcen zur systematischen Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen von Lehrpersonen und (2) prototypischen Lösungen für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und (Fortbildungs-) Praxis vorgestellt.
Prof. Dr. Isabell van Ackeren hob hervor, dass sich ComeIn auf der Höhe der regionalen, nationalen und internationalen Entwicklungen im Bereich Digitalisierung befindet, ComeIn explizit in der Digitalstrategie Schule NRW aufgegriffen wird und sich am 2020 veröffentlichten „Orientierungsrahmen für die Lehrkräfteausbildung und Lehrkräftefortbildung NRW ‚Lehrkräfte in der digitalisierten Welt‘“ und am Medienkompetenzrahmen NRW orientiert. Sie berichtete, dass die Qualität der Ressourcen und Kooperationsprozesse 2021 Gegenstand des internen Qualitätsmanagements und eines externen Audits mit sechs internationalen Expert*innen war. In diesem Rahmen wurde das Projekt als beeindruckendes an relevanten Zielen ansetzendes komplexes Vorhaben beschrieben und die Projektbeteiligten erhielten durch die Auditor*innen wertvolle Hinweise für die weitere Projektarbeit. Mit Blick auf die übergreifende Rahmung wurde thematisiert, dass das Fortbildungssystem NRW sich im Umbruch befindet. Abschließend unterstrich Dr. Fridtjof Filmer, dass ComeIn mit Blick auf die stärkere Vernetzung der drei Phasen der Lehrkräftebildung (u.a. auch der zweiten Phase als notwendiges verbindendes Glied zwischen erster und dritter Phase) und das praktische Ausprobieren von Kooperationen einen wichtigen Beitrag leiste.
Keynote
In der anschließenden Keynote widmete Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs von der Technischen Universität Kaiserslautern sich thematisch den aktuellen Anforderungen und Chancen der Digitalisierung in der Lehrkräftebildung. In ihrem Vortrag thematisierte sie drei Herausforderungen, die sich durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schulschließungen deutlich gezeigt hätten: (1) neue Formen von digitaler In- und Exklusion, (2) datafication (Datenverdichtung) und learnification (Machtfragen durch kybernetische Maschinen) sowie (3) On-Offline-Hybridität des Alltags. Anschließend stellte sie die aktuellen Anforderungen (inhaltliche, formatbezogene und zielgruppenbezogene) mit Blick auf die Gestaltung der Lehrkräftebildung vor und gab den Teilnehmenden Impulse zu möglichen adäquaten Fortbildungsformaten zur Datenkompetenz für Lehrkräfte, die formales und informelles Lernen stärker miteinander in Beziehung setzen.
Workshops der fachlichen und fächerübergreifenden Communities of Practice
Nach der Keynote folgten die fachlichen (13:15-14:45 Uhr) und fächerübergreifenden (15:00-16:30 Uhr) Workshops der Communities of Practice. Dabei ging es um Digitalisierung in den Feldern MINT, GeiWi, Kunst/Musik, Sport, Deutsch als Zweitsprache, Medienbezogene Schulentwicklung, Informatische Grundbildung/Digitalisierung als Lerngegenstand und Inklusion/Umgang mit Heterogenität. Hier haben die Communities of Practiceihre entwickelten bzw. in der Entstehung befindenden Ressourcen zur Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen zur Diskussion gestellt. Dabei konnten die Teilnehmenden Einblicke in ganz unterschiedliche Ressourcen, wie z. B. Erklär-/Lernvideos, Escape Games, einen Podcast, eine SQL-Datenbank zur Bereitstellung und Kategorisierung von digitalen Tools, einen Methodenpool für sprachsensiblen Fachunterricht, einen Online-Selbstlernkurs mit Blick auf agile Medienkonzeptarbeit, Veranstaltungsmodule mit Blick auf informatische Grundbildung oder auch digitalisierungsbezogene Konzepte unter der Perspektive von Inklusion gewinnen.
Die vier parallelen Workshops, angeboten in zwei Zeitslots, waren mit rund 300 Teilnehmenden je Zeitslot gut besucht. Detailliertere Informationen zu den angebotenen Workshops finden Sie weiter unten im Veranstaltungsprogramm.
Abschluss: Ausblick auf das Jahr 2022
Zum Abschluss gab Prof. Dr. Isabell van Ackeren einen Ausblick auf die wichtigsten, anstehenden Projektetappen im Jahr 2022, geplant ist für das laufende Jahr unter anderem ein zweites Audit im Herbst. Der Tag wurde mit einem „Chatstorm“ bei dem die Teilnehmenden ihre persönlichen Learnings und „Take-Homes“ aus der Veranstaltung für alle sichtbar gleichzeitig in den Chat stellten, beendet. Verbundleitung und -koordination resümierten einen gelungenen Tag der digitalen Lehrkräftebildung.
Persönliche Learnings und „Take-Homes“ des Tages.
Bilder des Tages
Zum Auftakt begrüßt die Leiterin des Verbundprojekts Prof. Dr. Isabell van Ackeren gemeinsam mit Dr. Fridtjof Filmer vom Ministerium für Schule und Bildung NRW die Teilnehmenden.
Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs von der Technischen Universität Kaiserslautern sprach in ihrem Keynote-Vortrag über aktuelle Anforderungen und Chancen der Digitalisierung in der Lehrkräftebildung.
Die Projektkoordinatorin Charlyn Lipke bedankt sich bei allen Teilnehmenden für die Teilnahme am Tag der digitalen Lehrkräftebildung und am abschließenden „Chatstorm“.